Was ist eine Tagesmutter und wie finde ich sie?

von | Kinderbetreuung finden, Tagesmutter

Das Thema Kinderbetreuung ist bei Eltern nach wie vor ein großes und vor allem wichtiges Thema. Immerhin gibt man seine Liebsten in die Hände Fremder, weil man selbst gerade keine Zeit für sie hat – aus welchen Gründen auch immer. Eine beliebte Alternative zu Kindergärten und Krippen ist daher die Betreuung durch eine Tagesmutter. Vor allem, wenn kein Kindergartenplatz zur Verfügung steht, was leider trotz des verabschiedeten Gesetzes § 24 Abs. 3 SGB, das allen Kindern in Deutschland ein Recht auf einen Kindergarten- oder Krippenplatz einräumt, immer noch oft genug vorkommt. Doch was genau ist eigentlich eine Tagesmutter, wie findet man sie und welche Kosten sind damit verbunden? Hier erfahrt ihr alles Wichtige rund um das Thema Tagesmutter.

Inhalt

Das Wichtigste zuerst: Was ist eine Tagesmutter?

Eine Tagesmutter ist eine qualifizierte Betreuungsperson, die Kinder in einem familiären Umfeld – meist im eigenen Zuhause oder einer geeigneten Einrichtung – betreut. Diese Form der Kinderbetreuung ist gesetzlich anerkannt und besonders für die Jüngsten geeignet. Tagesmütter bieten flexible Betreuungszeiten und können individuell auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen, was die Entwicklung der Kinder fördert. Ein großer Vorteil ist die kleinere Gruppengröße im Vergleich zu Kindergärten, was eine vertraute und familiäre Atmosphäre schafft, eine intensivere Betreuung ermöglicht und daher besonders vorteilhaft für die frühkindliche Entwicklung sein kann.

Vor- und Nachteile einer Tagesmutter auf einen Blick

Vorteile

Eine Tagesmutter bietet viele Vorteile. Die flexible Gestaltung der Betreuungszeiten erleichtert beispielsweise eure Alltagsplanung erheblich. Die kleinere Gruppengröße ermöglicht eine individuellere Betreuung und fördert die Entwicklung der Kinder.

  • Individuelle Betreuung: Tagesmütter können auf die Bedürfnisse und Wünsche eures Kindes besser eingehen.
  • Flexible Betreuungszeiten: Viele Tagesmütter bieten flexible Zeiten an, die sich an euren Arbeitszeiten orientieren.
  • Familiäre Atmosphäre: Kinder fühlen sich oft wohler in einer kleinen Gruppe und können sich schneller an ihre Betreuerin gewöhnen.

 

Nachteile

Ein möglicher Nachteil ist die Abhängigkeit von einer einzelnen Person. Fällt die Tagesmutter wegen Krankheit oder Urlaub aus, müsst ihr euch schnell um eine Ersatzbetreuung kümmern, was ziemlich stressig sein kann. Auch die pädagogische Qualität kann variieren, weshalb eine sorgfältige Auswahl wichtig ist.

 

  • Qualitätssicherung: Es gibt keine einheitlichen Standards, was die Qualität der Betreuung angeht, sodass ihr euch im Vorhinein gut über die jeweilige Tagesmutter informieren solltet.
  • Verfügbarkeit: In stark nachgefragten Gebieten kann es schwierig sein, eine Tagesmutter in der Nähe zu finden.
  • Abhängigkeit: Bei einer Tagesmutter seid ihr von einer einzigen Person abhängig. Fällt sie wegen Krankheit oder Urlaub aus, müsst ihr schnell umplanen.
  • Kosten: Tagesmütter sind in der Regel immer etwas teurer als staatliche Kindergärten und Krippen.

Wie finde ich am besten eine geeignete Tagesmutter?

Erste Schritte

Eine effektive Möglichkeit, um eine geeignete Tagesmutter zu finden, ist, Online-Plattformen wie Wonda zu nutzen. Diese bietet eine benutzerfreundliche Suche, um eine Tagesmutter in eurer Nähe zu finden. Ihr könnt bei Wonda sogar nach spezifischen Kriterien filtern, um die beste Betreuung für euer Kind zu finden und Kontakt zu Tagesmüttern aufzunehmen. Auch beim örtlichen Jugendamt oder Elterninitiativen erhaltet ihr Informationen und könnt euch über freie Plätze informieren. Oftmals haben diese Institutionen Listen von Tagesmüttern, die in eurer Region arbeiten. Auch persönliche Empfehlungen von anderen Eltern können wertvolle Hinweise geben. Alternativ bieten auch Fachberatungen und freie Träger Unterstützung bei der Suche an.

Wichtige Kriterien

Bei der Auswahl einer Tagesmutter solltet ihr auf verschiedene Kriterien achten. Auch wenn natürlich jeder individuelle Bedürfnisse hat, ein paar generelle wichtige Kriterien sind die Nähe zum Wohn- oder Arbeitsort, die Deutschkenntnisse (oder wenn gewünscht andere Sprachkenntnisse!) der Betreuungsperson, der Erziehungsstil und die Räumlichkeiten. Auch der Tagesablauf, das Angebot an Aktivitäten und die Ernährung spielen eine wichtige Rolle. Ein persönliches Kennenlernen und ein Vorgespräch in den Räumlichkeiten der Tagesmutter sind deshalb mehr als empfehlenswert, um sicherzustellen, dass die Chemie zwischen eurem Kind und der Betreuungsperson stimmt. Denn wenn euch die Tagesmutter per se unsympathisch ist und ihr euch nicht wohl mit ihr fühlt, macht es absolut keinen Sinn, euer Kind dort abzugeben. Egal, wie groß die Not ist!

Kosten und Abrechnung bei einer Tagesmutter

Die Kosten für eine Tagesmutter sind in der Regel etwas höher als für einen Kindergartenplatz und hängen unter anderem vom Einkommen der Eltern und dem Betreuungsumfang ab. Die Preisspanne liegt in etwa zwischen fünf und 25 Euro pro Stunde. Die Abrechnung erfolgt meist monatlich und wird entweder direkt von den Eltern an die Tagesmutter bezahlt, oder vom Jugendamt festgesetzt und eingezogen, sofern die Vermittlung der Tagesmutter über das Jugendamt stattfindet. In einigen Fällen können Elternbeiträge ganz entfallen, beispielsweise wenn sie Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe beziehen. In diesem Fall übernimmt das Jugendamt die kompletten Kosten.

Folgende Fragen bestimmen die Kostenhöhe für eine Tagesmutter:

  • In welcher Region wird das Kind betreut?
  • Wie viele Stunden wird das Kind betreut?
  • Wie viele Kinder werden von der Tagespflegeperson betreut?
  • Welche Erfahrung und Qualifikation kann die Tagespflegeperson nachweisen?
  • Wie hoch ist die Nachfrage nach Tagesmüttern in der Region?
  • Wie sehr wird die betreffende Person nachgefragt?
  • Braucht das Kind eine spezielle Betreuung? (z.B. aufgrund von Beeinträchtigung)
  • Wird die Tagesmutter vom Jugendamt vermittelt?
  • Wird die Tagesmutter privat finanziert?

Kann man eine Tagesmutter steuerlich absetzen?

Zwei Drittel der Kosten, bis zu einem Höchstbetrag von 4.000 Euro pro Jahr und Kind, können als Sonderausgaben abgesetzt werden. Die Kosten müssen in der Steuererklärung in der Anlage Kind eingetragen werden. Wichtig ist, dass die Rechnungen auf den Namen der Eltern ausgestellt und die Kinder nicht älter als 14 Jahre sind. Bei Kindern mit einer Behinderung gibt es keine Altersbeschränkung, sofern die Behinderung vor dem 25. Lebensjahr eingetreten ist.

Die Suche nach einer geeigneten Tagesmutter ist trotz hilfreicher Portale wie Wonda ganz sicher kein Zuckerschlecken. Aber wie heißt es so schön? Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Eure Kinder werden es euch danken …

Zuletzt geändert: 06.08.2025